Medikamente zur Unterstützung der Rauchentwöhnung, wie Vareniclin oder Bupropion, können Menschen dabei helfen, mit dem Tabakkonsum aufzuhören. Ziel der Studie war es zu ermitteln, ob der Gebrauch dieser Medikamente ernsthafte Nebenwirkungen hervorruft. Bisherige Berichte vermuteten, dass Raucher durch die Einnahme ein höheres Risiko hätten einen Herzinfarkt oder eine psychische Erkrankung zu erleiden. So veröffentlichte insbesondere die United States Food and Drug Administration (FDA) im Juni 2011 einen Sicherheitshinweis bezüglich Vareniclin. Die jetzige, großangelegte Studie konnte nun aber zeigen, dass dieser nicht begründet ist: „Auf der Basis unserer umfassenden Untersuchungen, glauben wir, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass Vareniclin ernsthafte negative Auswirkungen auf die kardiale und mentale Gesundheit hat. Regulatoren, wie die FDA, sollten ihren Sicherheitshinweis in Bezug auf Vareniclin überarbeiten, da dieser vielleicht unnötigerweise den Zugang zu effektiven Rauchentwöhnungshilfen limitiert“, erklärt Professor Aziz Sheikh, Co-Direktor des Zentrums für Medizinische Informatik der University of Edinburgh.
Für die Studie untersuchten die Forscher Patienten zwischen 18 und 100 Jahren aus England, welchen entweder Vareniclin, Bupropion oder eine Nikotinersatztherapie (z.B. Nikotinpflaster oder Kaugummis) verschrieben wurde. Die Patienten wurden daraufhin sechs Monate beobachtet, um jeglichen Einfluss der jeweiligen Therapie auf ernsthafte kardiovaskuläre (u.a. Herzinfarkt, Schlaganfall) und psychologische (u.a. Depression, suizidales Verhalten) Erkrankungen zu erfassen. Von Januar 2007 bis Juni 2012 wurden über 160.000 Patienten analysiert, von denen rund 50.000 Vareniclin einnahmen. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Patienten die entweder Vareniclin oder Bupropion genommen hatten, nicht häufiger einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten, als jene, die eine Nikotinersatztherapie machten. Diese Versuchsgruppen hätten außerdem keinen erhöhten Anteil an Depressionserkrankungen oder suizidalem Verhalten, sagen die Forscher.
Professor Daniel Kotz von der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sieht nun eine Chance mehr Menschen die Rauchentwöhnung zu erleichtern: „Raucher verlieren typischerweise drei Monate ihrer Lebenserwartung für jedes Jahr, das sie weiter rauchen. Unsere Forschung unterstützt den Gebrauch von Vareniclin als ein sicheres Hilfsmittel um Menschen zu helfen mit dem Rauchen aufzuhören.“
Publikation: Cardiovascular and neuropsychiatric risks of varenicline: a retrospective cohort study by Daniel Kotz, Wolfgang Viechtbauer, Colin Simpson, Onno C P van Schayck, Robert West, Aziz Sheikh, DOI 10.1016, The Lancet Respiratory Medicine published online September 7th, 2015, www.thelancet.com/respiratory
Kontakt: Prof. Dr. Daniel Kotz, MPH, Professur für Allgemeinmedizin mit Schwerpunkt Suchtforschung und klinische Epidemiologie, Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf, Tel: 0211 81- 1 77 71, Daniel.Kotz@med.uni-duesseldorf.de.
Für die Studie untersuchten die Forscher Patienten zwischen 18 und 100 Jahren aus England, welchen entweder Vareniclin, Bupropion oder eine Nikotinersatztherapie (z.B. Nikotinpflaster oder Kaugummis) verschrieben wurde. Die Patienten wurden daraufhin sechs Monate beobachtet, um jeglichen Einfluss der jeweiligen Therapie auf ernsthafte kardiovaskuläre (u.a. Herzinfarkt, Schlaganfall) und psychologische (u.a. Depression, suizidales Verhalten) Erkrankungen zu erfassen. Von Januar 2007 bis Juni 2012 wurden über 160.000 Patienten analysiert, von denen rund 50.000 Vareniclin einnahmen. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Patienten die entweder Vareniclin oder Bupropion genommen hatten, nicht häufiger einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten, als jene, die eine Nikotinersatztherapie machten. Diese Versuchsgruppen hätten außerdem keinen erhöhten Anteil an Depressionserkrankungen oder suizidalem Verhalten, sagen die Forscher.
Professor Daniel Kotz von der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sieht nun eine Chance mehr Menschen die Rauchentwöhnung zu erleichtern: „Raucher verlieren typischerweise drei Monate ihrer Lebenserwartung für jedes Jahr, das sie weiter rauchen. Unsere Forschung unterstützt den Gebrauch von Vareniclin als ein sicheres Hilfsmittel um Menschen zu helfen mit dem Rauchen aufzuhören.“
Publikation: Cardiovascular and neuropsychiatric risks of varenicline: a retrospective cohort study by Daniel Kotz, Wolfgang Viechtbauer, Colin Simpson, Onno C P van Schayck, Robert West, Aziz Sheikh, DOI 10.1016, The Lancet Respiratory Medicine published online September 7th, 2015, www.thelancet.com/respiratory
Kontakt: Prof. Dr. Daniel Kotz, MPH, Professur für Allgemeinmedizin mit Schwerpunkt Suchtforschung und klinische Epidemiologie, Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf, Tel: 0211 81- 1 77 71, Daniel.Kotz@med.uni-duesseldorf.de.