Die Leopoldina ist die Deutsche Nationale Akademie der Wissenschaften und gehört zu den weltweit ältesten Wissenschaftsakademien. Sie vertritt seit 2008 die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien und nimmt zu wissenschaftlichen Grundlagen politischer und gesellschaftlicher Fragen unabhängig Stellung.
Stefanie Ritz-Timme erforscht, wie der menschliche Körper auf molekularer Basis altert. Ihre Erkenntnisse sind – gerade in Zeiten von Migration und Flucht – von großer Bedeutung, und zwar nicht nur für die Altersschätzung zur Identifizierung unbekannter Verstorbener, sondern auch für die Altersdiagnose bei lebenden Personen ohne valide Identitätsdokumente. Darüber hinaus leitet Stefanie Ritz-Timme ein fachübergreifendes Team von Ärzten und Naturwissenschaftlern zur wissenschaftsbasierten Unterstützung der Aufklärung von Straftaten bis hin zur besseren Betreuung von Gewaltopfern.
Mit zunehmendem Alter verändert sich auch die DNA des Menschen. Zwar wird die im Erbgut gespeicherte Information an sich nicht verändert, doch bestimmte Modifikationen der DNA, sogenannte epigenetische Veränderungen, können altersabhängig auftreten. Auch diese molekulare Uhr möchte Ritz-Timme nutzbar machen. Gelänge dies, könnten ein paar Blutstropfen oder ein Mundschleimhautabstrich für eine Altersschätzung ausreichen.
Seit 2014 ist Prof. Ritz-Timme Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin, seit 2014 ist sie Vorstandsmitglied. Seit 2013 leitet sie das Mentoringprogramm A² für Studierende der Human- und Zahnmedizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sie ist Sprecherin des wissenschaftlichen Beirats des SelmaMeyerMED-Mentoringprogramms der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und seit 2007 Studiendekanin der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
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