„Es waren diese Plagegeister“ erinnert sich Altrektor Gert Kaiser an die Jahrzehnte des Namensstreits. Er meint die Studierenden und nutzt den Begriff als ungewöhnliches Kompliment. Denn nur die Studierendenschaft war Willens, über einen langen Zeitraum für die Benennung der Universität Düsseldorf nach Heinrich Heine einzustehen. Letztlich setzte sich Prof. Kaiser aber mit einem gewagten Schritt selbst durch und sagt rückblickend: „Heine würde sich amüsieren darüber, dass die Namensgebung vollständig gesetzeswidrig stattfand.“
Für Rektorin Anja Steinbeck sind die Heine zugeschriebenen Werte Toleranz, Wahrheitsliebe und Weltoffenheit für die HHU eine Verpflichtung „gerade heute, in Zeiten, in denen wir mit Unwahrheiten konfrontiert werden, die zu alternativen Fakten beschönigt werden“. Prof. Steinbeck ist von Heines aktueller Relevanz überzeugt: „Wir haben ihn neben der profilgebenden Forschung und Lehre heranziehen können, um im Rahmen der Bürgeruniversität unserem Auftrag, aus dem Elfenbeinturm herauszutreten, gerecht werden zu können. Wir wollen so das Vertrauen in und das Interesse an unserer Forschung steigern.“
Diese und viele weitere Statements zur turbulenten Geschichte der Namensgebung und zur Aktualität Heines sind Teil eines neuen, eigens zum 30. Jahrestag der Entscheidung produzierten Films. Den Rahmen bildet ein gemeinsames Gespräch zwischen Gert Kaiser, der die historischen Fakten einordnet, und Anja Steinbeck, die erklärt, wie die Präsenz und Zukunft Heinrich Heines in seinem Sinne – an „seiner“ Universität – gestaltet sein soll.
Das rund 8-minütige Video wurde in einer Kooperation des Multimediazentrums, des Medienlabors und der Stabsstelle Presse und Kommunikation der HHU realisiert. Es ist ab sofort im YouTube-Channel der HHU abrufbar. Zudem wird es am Jahrestag der Entscheidung, dem 20. Dezember 2018, bis 16:00 Uhr im Foyer des Gebäudes 23.01 in Endlosschleife gezeigt.
Film bei YouTube
Film in der HHU-Mediathek
Doppel-Interview der Rheinischen Post anlässlich des Jubiläums, erschienen am 17.12.2018
Das Heine-Zitat des Jahres 2018
Weitere Informationen



