Die kognitiven Neurowissenschaften erforschen die Strukturen und Prozesse im Gehirn, die zur Bewertung von Entscheidung führen sowie das damit zusammenhängende Belohnungssystem. Immer mehr stellt sich die Frage nach der Anwendbarkeit der Forschung: Wie können die Erkenntnisse zur Vorhersage von menschlichem Verhalten eingesetzt werden? Zwei Anwendungsfelder sind die Psychiatrie und die Strafjustiz.
Prof. Mike Koenigs stellt in seinem Vortrag mehrere Anwendungen vor, bei denen unter anderem bildgebende Verfahren eingesetzt werden. Im psychiatrischen Umfeld will man psychologische Beeinträchtigungen objektiver und genauer bewerten und den Erfolg von Behandlungsoptionen besser abschätzen können. Im Hinblick auf die Strafjustiz wird erforscht, ob auf der Grundlage von Verhaltensdaten und Hirnscans die Neigung zu zukünftigen Straftaten beziehungsweise die Rehabilitationswahrscheinlichkeit von Tätern vorhergesagt werden können. Koenigs will anhand dieser Beispiele zeigen, dass die neuroökonomische Forschung in naher Zukunft erhebliche praktische Auswirkungen auf die Gesellschaft haben kann.
Prof. Dr. Mike R. Koenigs ist Associate Professor für Psychiatrie an der University of Wisconsin in Madison. Er leitet dort das „Koenigs Lab“, dass sich mit der Neurobiologie der menschlichen Emotionen, Entscheidungsfindung und dem sozialen Verhalten beschäftigt.
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