„Wir sind keine Sprachpolizei“, macht Annika Becker sofort klar. Die diplomierte Übersetzerin baut seit August die Servicestelle Englisch an der HHU auf, die vorrangig Texte rund um Studium und Lehre bearbeitet. Oberstes Ziel: ein einheitlicher Auftritt. Für den die Hochschulleitung beispielsweise beschloss, britisches Englisch und bei Düsseldorf das Ü zu verwenden. „Das Ü hat im internationalen Kontext etwas Exotisches und macht uns wiedererkennbar“, ergänzt Becker. Und lächelt: „Doch wenn jemand Düsseldorf dennoch mit ue schreibt oder etwas in amerikanischem Englisch verfasst, geht in unserem Büro kein rotes Lämpchen an.“
Finanziert wird das kostenlose Angebot aus Qualitätsverbesserungsmitteln, daher liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf der Verwaltung und der Lehre. Ein solcher Service wird gebraucht. Nicht erst, seit im März unser aller Alltag umgekrempelt wurde. Oberste Priorität hat derzeit die Corona-Homepage, denn die tagesaktuellen Informationen sollen für alle HHU-Angehörigen verständlich sein.
Becker erweitert zudem das interne Glossar, vereinheitlicht oft verwendete Begriffe und übersetzt die ersten drei Ebenen der neuen Webseite. Auch die englische Ausgabe des Magazins der HHU gehört zu ihren zentralen Aufgaben.
Jetzt freut sie sich über Zuwachs in ihrem Team. Ab Juli arbeitet die Muttersprachlerin Robin Lea Black mit an den Texten und Formularen, die sich auf ihrem Tisch stapeln. Weil es so viele sind, muss es klare Rahmenbedingungen geben: Die Aufträge kommen aus Rektorat und ZUV und dürfen nicht länger als 15.000 Zeichen sein. Bei Anfragen, die nicht unmittelbar in dieses Kerngebiet fallen, hilft ein externer Pool weiter – vier erfahrene Fachleute, mit denen Rahmenverträge geschlossen wurden. Sie stehen allen Beschäftigten der HHU zur Verfügung. Interessenten beauftragen diese Übersetzerinnen und Übersetzer direkt und bezahlen sie aus eigenen Mitteln.
DeepL bleibt draußen
Manch einer möchte sich diesen Weg sparen und nutzt lieber Instrumente wie DeepL, um deutsche Texte ins Englische zu übertragen. Das ist möglich, doch dann kein Fall für die Servicestelle. Denn die bearbeitet grundsätzlich keine DeepL-Übersetzungen, sondern ausschließlich deutsche Texte. „Es ist zwar ein ganz gutes Tool für den Hausgebrauch und für Denkanstöße, doch kein Allheilmittel. Alle damit generierten Übersetzungen muss man sorgfältig überprüfen und gegebenenfalls korrigieren. Immer! Auch der Datenschutz ist hier ein sensibles Thema, wenn personenbezogene Inhalte übersetzt werden“, erklärt Annika Becker.
Und was würde sie tun, falls sich die Anfragen auf ihrem Schreibtisch einmal nicht stapeln? „Auf dem Campus fallen mir einige Bereiche auf, die zweisprachig gestaltet werden können – das wäre eine schöne Willkommensgeste gegenüber unseren Gästen.“
Kontakt: service-englisch@hhu.de
Genauere Informationen zu den Leistungen der Servicestelle Englisch sowie zum Übersetzerpool enthält ein Fact Sheet auf der Intranetseite des International Office