Die HHU-Forscher fanden heraus, dass das Leben an eisenreichen heißen Tiefseequellen entstanden ist. Durch genetische Vergleiche heute lebender Zellen fanden sie 355 Gene, die der gemeinsame Vorfahr allen Lebens besessen hat und anhand derer sie auf seine Eigenschaften und die Umgebung, in der er lebte, zurückschließen können. Diesen Vorfahren, der vor ca. 3,8 Milliarden Jahren lebte, tauften sie „last universal common ancestor“, kurz „LUCA“. Er benötigte keinen Sauerstoff und ernährte sich von Wasserstoff und Kohlendioxid: Gase, die an Tiefseequellen stets reichlich vorhanden sind. Er konnte Stickstoff fixieren, sein Stoffwechsel benötigte als Katalysatoren Metalle. LUCA stellt das Bindeglied zwischen dem chemischen Ursprung des Lebens und den ersten freilebenden Zellen dar, die Entschlüsselung seiner Eigenschaften ist ein bedeutender Schritt im Studium der frühen Evolution.
Ein von der britischen Zeitung The Guardian eingesetztes Gremium führender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wählte diese Arbeit von Prof. Martin zu einer der „12 key science moments of 2016“, also zu einer der bedeutendsten wissenschaftlichen Entdeckungen dieses Jahres.
Meldung in The Guardian
HHU-Meldung zu „LUCA“
Titelgeschichte im MAGAZIN der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
![undefined]()
DOI: 10.1038/nmicrobiol.2016.116
Online



Originalveröffentlichung
M. Weiss, F. Sousa, N. Mrnjavac, S. Neukirchen, M. Roettger, S. Nelson-Sathi and W. Martin, The physiology and habitat of the last universal common ancestor, Nature Microbiology, 25. Juli 2016
