Wissenschaftliche Bibliotheken müssen sich an neue technologische, rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen anpassen - so auch die ULB der Universität Düsseldorf. Hinzu kommen aufgrund der weiter voranschreitenden Digitalisierung deutliche Veränderungen im Nutzerverhalten, auf die jede moderne Bibliothek reagieren muss. Diesen Wandel greift ein vom Rektorat Ende 2015 angestoßener und unter Leitung des Prorektors für Studienqualität und Personalmanagement, Univ.-Prof. Dr. Stefan Süß, laufender Veränderungsprozess auf. Damit reagiert die Hochschulleitung planvoll und transparent auf aktuelle Entwicklungen. Die landesbibliothekarischen Aufgaben der ULB bleiben von diesem Prozess unberührt.
Die Kernaufgaben der ULB sind und bleiben die am Nutzer ausgerichtete Unterstützung von Forschung und Lehre. Für die Literaturbeschaffung stellte das Rektorat daher unlängst 8 % mehr finanzielle Mittel zur Verfügung. Gleichwohl machen das strukturelle Defizit der Universität und die im Jahr 2023 auslaufenden Mittel des Hochschulpakts moderate Einsparungen in allen Service-Einrichtungen der Universität notwendig. Die Einrichtungen sollen mittelfristig rund 5 % ihres Personalaufwands aus Landesmitteln einsparen.
Der Abbau erfolgt ausschließlich mithilfe der natürlichen Fluktuation, also ohne Entlassungen. Zudem werden einige ULB-Stellen in absehbarer Zeit an anderer Stelle dringender benötigt. Insgesamt werden, die genannten 5 % des Personalaufwands bereits eingerechnet, in den kommenden zehn Jahren etwa 25 der insgesamt 132 ULB-Stellen wegfallen. Die überwiegende Mehrheit (ca. 75 %) dieser ULB-Stellen wird in andere HHU-Einrichtungen transferiert, um neue Aufgabenfelder und Initiativen zu unterstützen. Der Personalrat ist mit dem gesamten Vorgang einverstanden.
Begleitet wird der Veränderungsprozess von einer vom Rektorat eingesetzten Arbeitsgruppe ("Struktur-AG"), die sich mit den gegenwärtigen und künftigen Strukturen, Prozessen und Aufgaben der ULB befasst und die den Veränderungsprozess kontinuierlich unterstützt. Die Arbeitsgruppe ist aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ULB, den Dekanen der Philosophischen und Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der HHU, dem Prorektor für Studienqualität und Personalmanagement (Leitung), dem CIO der HHU und einem eigens beauftragten Change-Manager, Dr. Alexander Hickel, zusammengesetzt. Die Direktorin der ULB, Dr. Irmgard Siebert, hat hierbei eine beratende Funktion.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ULB sowie die zuständigen Gremien werden fortwährend informiert und beteiligt. So sind die Personalräte rechtzeitig über die Änderungen in Kenntnis gesetzt worden. Arbeitsergebnisse zu Themenfeldern wie beispielsweise Erwerb/Benutzung, Strukturen/Prozesse und Mittelverwendung/Mittelverteilung wurden sowohl dem Rektorat als auch den Dekanen aller Fakultäten präsentiert. Sie fanden breite Zustimmung. Des Weiteren sind die Ergebnisse der Struktur-AG im Rahmen von zwei Personalversammlungen, die von nahezu sämtlichen Beschäftigten der ULB besucht wurden, vorgestellt und offen diskutiert worden. Die Empfehlungen der Struktur-AG werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ULB nachdrücklich unterstützt.
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