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Was brauchen die Opfer von Folter, wer kann was leisten?

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Flüchtlinge sind vielfach auch Folteropfer. Laut Amnesty International ist der Einsatz von Folter zwischen 2009 und 2014 in 141 Ländern der Welt dokumentiert. Die Dunkelziffer ist groß. Folter zielt auf die Demütigung oder will Informationen erpressen. Betroffene benötigen qualifizierte Anlaufstellen für Fragen der Begutachtung von durch Folter entstandenen Verletzungen sowie für ihre medizinische und psychosoziale Versorgung. Theoretisch sind in der Region solche Anlaufstellen vorhanden. Bislang sind die vorhandenen Einrichtungen und Abläufe aber nicht sinnvoll miteinander koordiniert und Versorgungspfade definiert, so dass heute im Umgang mit Folteropfern noch vieles dem Zufall überlassen bleibt. Zudem ist nicht gewährleistet, dass Betroffene überhaupt den Zugang zu Begutachtung und Versorgung finden. Werden aber Folterfolgen nicht erkannt und gerichtsfest dokumentiert, sind die Betroffenen im Asylverfahren benachteiligt und gegebenenfalls ihre Integration gefährdet.

Die Tagung will den tatsächlichen medizinischen und psychologischen Bedarf an Begutachtung und Versorgung ermitteln sowie die rechtlichen Grundlagen und Finanzierungsmöglichkeiten klären, um dem Bedarf entsprechen zu können. Dazu haben die Veranstalter Experten aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Psychosoziales, Recht und Politik eingeladen. Wichtige Impulse zu den körperlichen Folgen von Folter und deren Begutachtung werden auf der Tagung auch Erfahrungen aus der Türkei durch Prof. Dr. Sebnem Korur Financi, Rechtsmedizin, Universität Istanbul, und Prof. Dr. Hans Petter Hougen, ebenfalls Rechtsmedizin, Universität Kopenhagen, liefern.

Auch die psychischen Folgen von Folter, die sehr unterschiedlich sein können, sowie deren Therapie und Fragen der Rehabilitation werden ausführlich dargestellt und in Workshops diskutiert.

Die Tagung wendet sich an ärztlich und therapeutisch Tätige, Hausarztpraxen, spezialisierte Zentren und auch Anwälte oder Flüchtlingsberatungsstelllen, für die die Begutachtung und Therapie von Folteropfern von Bedeutung ist. Tagung „Folteropfer sehen – Versorgungspfade bahnen“, 10,/11. März, Universitätsklinikum Düsseldorf, MNR-Klinik, Hörsaalgebäude, Anmeldung: veranstaltung@med.uni-duesseldorf.de   

Kontakt:
Prof. Dr. Stefanie Ritz-Timme, Direktorin, Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf, Tel.: 0211 / 81-19361, ritz-timme@med.uni-duesseldorf.de
Eva van Keuk, Psychosoziales Zentrum Düsseldorf, Tel.: 0211 / Tel. (Zentrale) 0211-544173-21 oder  Durchwahl van Keuk Tel. 0211-957518-30,  vankeuk@psz-duesseldorf.de

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