„Die Jobaussichten sind gut, denn in diesem Bereich wird immer qualifizierter Nachwuchs gesucht. Zudem findet ein Generationenwechsel in einigen Botanischen Gärten statt“, weiß Larissa Sieben, die die Auszubildenden betreut. Drei Jahre dauert so eine Lehre, mit Fachhochschulreife zwei Jahre. Sie ist gegliedert in zwei Wochen vor Ort und eine Woche Berufsschule. Sieben Fachrichtungen gibt es im Gartenhandwerk, die bekannteste ist der Garten- und Landschaftsbau. An der HHU bildet die Staudengärtnerei den Schwerpunkt.
Acht bis zehn Auszubildende sind es parallel, die den staatlich anerkannten Beruf erlernen. Sie wissen anschließend alles über Anzucht, Kultur und Pflege von Pflanzen sowie darüber, wie Grünanlagen schöner werden. Mit viel Eigenverantwortung gestalten sie beispielsweise ein Beet – für viele das Sahnehäubchen ihrer Lehre. Nicht nur die Freude am Grünen, sondern auch handwerkliches Geschick und eine gute Kondition sind wichtig, denn bei fast jedem Wetter sind die Azubis draußen. Etwa 6.000 Arten aus nahezu allen Kontinenten, darunter viele Nutzpflanzen, lernen sie dabei kennen.
Vielfältig sind auch die Kulturen, die herangezogen werden – von der Vermehrung, über Aufzucht und Pflege bis hin zur Pflanzreife. Die Pflanzen finden dann ihr neues Zuhause in den Beeten des Gartens. Und was geschieht mit überzähligen Setzlingen? Regelmäßige Gäste des Gartens kennen ihn bestimmt: den Pflanzenwagen links neben der Kuppel. In kleinen Töpfen werden Erdbeeren, Astern oder auch Grünkohl zur Pflanzzeit an Interessierte abgegeben. Der Freundeskreis des Botanischen Gartens freut sich über eine Spende und finanziert damit dann Projekte wie etwa den Nutzpflanzengarten oder das Alpinum.
Praktikum zum Schnuppern
Vor der Ausbildung im Botanischen Garten machen manche zunächst ein Praktikum. Was hilfreich ist, um herauszufinden, ob die Berufswahl die richtige ist. „Einige unserer Azubis kommen auch auf dem zweiten Bildungsweg zu uns – sie haben vorher in der Pflege oder in Schulen gearbeitet und wollen nun etwas ganz anderes machen“, berichtet Larissa Sieben.
In Deutschland bilden fast 40 Botanische Gärten und vergleichbare Pflanzensammlungen aus. Wer sich danach – mit Fachhochschul- oder Hochschulreife – weiterbilden möchte, studiert Gartenbau, Landespflege/Landschaftsarchitektur und Landschaftsökologie/Umweltschutz.
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